Reicher Kindersegen im s’Hebammenhaus in Villingen-Schwenningen
Schwarzwälder Bote vom 30.01.2020
Zum Abschluss des Geburtenjahres 2019 blickt das s’Hebammenhaus Vögele und Partnerinnen zurück. Direkt neben dem Villinger Hallenbad gelegen arbeiten hier verteilt auf rund 240 Quadratmeter im Praxis- und Kursbereich und einem separaten Sprechstunden- und Geburtsbereich an 365 Tagen im Jahr die neun Geburtshebammen und vier Kurshebammen zur Unterstützung der Gesundheit von Mutter und Kind.
Rund 80 Prozent der vollendeten Geburten wurden in den Räumlichkeiten am Hallenbad begleitet, 20 Prozent in einem Radius von maximal 35 Kilometern rund um den Praxisstandort im häuslichen Umfeld. Die Paare kamen aus den Kreisen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil, Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut, Konstanz, Ortenau und Freudenstadt, zeigt das s’Hebammenhaus auf.
Von Montag bis Freitag tummeln sich Schwangere sowie Mütter mit ihren Babys in Kursen und Angeboten rund um Schwangerschaft, Geburt, Fitness und Entwicklungsförderung in den verschiedenen Kursräumen. Auch Wochenendworkshops zur Geburtsvorbereitung erfreuen sich großer Beliebtheit. Rund 500 Betreute nahmen die Vorsorge- und Beratungsangebote der Fachfrauen in Anspruch. Davon entschieden sich 2019 schlussendlich 214 Frauen und Paare, mit dem geburtshilflichen Team in die Geburtsbetreuung zu starten.
Über eine Hotline permanent erreichbar, begleitet die Hebamme im Dienst das Elternpaar mit Telefonsupport, Hausbesuchen und den Betreuungsstunden im Geburtshaus oder zuhause, bis das Kind geboren und drei bis vier Stunden alt ist.
Wiederkehrende Nummer eins bei den Gebärhaltungen ist mit 50,8 Prozent die knieende Position, wie sie instinktiv in vielen Kulturen üblich ist. In der sehr beliebten, eigens für Geburten entwickelten Gebärwanne kamen 24,1 Prozent der Kinder zur Welt, während 12,3 Prozent der Gebärenden ihr Kind in der tiefen Hocke in Empfang nahmen.
Lediglich neun von 214 betreuten Frauen benötigten einen Kaiserschnitt, was 4,2 Prozent entspricht, zeigt die Einrichtung auf. Auch die 13 betreuten Frauen mit vorangegangener Kaiserschnittgeburt gebaren – bis auf einen erneuten Kaiserschnitt – auf natürlichem Wege.
Kindersegen macht auch vor Hebammen nicht halt, weswegen es 2020 weiterhin zu Veränderungen in der Teamkonstellation kommen wird. Berufspolitisch wird 2020 mit der gesetzlich besiegelten Umstellung auf ein primärqualifizierendes Studium im Hebammenwesen ein Meilenstein gesetzt.